Als größter Kardiologenverband auf vertragsärztlicher Ebene in Deutschland sieht der BNK sich in der Pflicht, für eine qualitativ hochwertige kardiologische Versorgung – insbesondere auch im ländlichen Raum – zu sorgen.
Gerade in den letzten Jahren hat der Verband hier vieles initiiert und vorangebracht: Zu nennen sind unter anderem das Qualitätssiegel "Kardiologische Qualitätspraxis®" das Qualitätsregister QuIK (Qualitätssicherung Invasive Kardiologie) sowie die Brustschmerzambulanzen.
Das BNK-Qualitätssiegel „Kardiologische Qualitätspraxis®" wird seit dem Jahr 2012 vergeben und immer stärker angenommen: Aktuell (Stand: Juni 2016) sind 193 Praxen mit 402 Kardiologen zertifiziert. Titel und Logo dürfen ausschließlich diejenigen Praxen verwenden, die im Rahmen eines strengen Zertifizierungsverfahrens ihre Fachkompetenz und ihr gehobenes Leistungsniveau nachgewiesen haben. Obligatorisch sind beispielsweise regelmäßige Fortbildungen der Kardiologen der zu zertifizierenden Praxis, aber auch eine Mindestmenge an geleisteten kardiologischen Untersuchungen sowie der Nachweis über die Behandlung schwerwiegender Krankheitsbilder.
Bewerben deshalb auch Sie sich mit Ihrer Praxis für unser Qualitätssiegel! Alle Informationen zum Zertifizierungsverfahren finden Sie im Mitgliederbereich.
QuIK ist die Kurzform für „Qualitätssicherung Invasive Kardiologie“ und bezeichnet ein Projekt zur computergestützten Datensammlung und -auswertung diagnostischer und therapeutischer Herzkathetereingriffe. 1996 vom BNK ins Leben gerufen, ist es heute das einzige, ernst zu nehmende Qualitätssicherungsprojekt in der Invasivkardiologie. Das Ziel ist, sämtliche Behandlungsschritte im Herzkatheterlabor sowie die Indikationsstellung transparenter zu machen und das Qualitätsniveau in den Praxen anzuheben.
Anwendung und Teilnahme sind freiwillig und nicht auf niedergelassene Kardiologen beschränkt. Und der Erfolg spricht für sich: War die Beteiligung anfangs noch sehr beschränkt, sind mittlerweile fast 90 Prozent der invasivkardiologischen Institutionen in QuIK involviert.
Im Hinblick auf die frühestens ab 2018 gesetzlich vorgesehene Einführung der sektorengleichen Qualitätssicherung ruft der BNK alle Invasivkardiologen eindringlich zur Teilnahme an QuiK auf. Damit besteht für jeden die Chance, belastbare Daten über die eigene Tätigkeit zu erhalten.
Die Ursachen von Brustschmerzen können vielfältig sein und reichen von orthopädischen Beschwerden über pulmonale Erkrankungen bis hin zum akuten Myokardinfarkt. Um die standardisierte Abklärung unklarer thorakaler Beschwerden noch besser zu ermöglichen, etablierten die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie (DGK) und der BNK im Jahr 2010 mit den Brustschmerzambulanzen (BSA) ein Pendant zu den klinischen Chest Pain Units (CPU). Im ambulanten kardiologischen Sektor erfolgt diese Untersuchung bereits seit Jahren auf hohem Niveau. Von besonderer Bedeutung ist hierbei ein enges Zusammenspiel unterschiedlicher Fachdisziplinen, genauso wie die klare Vernetzungsstruktur im ambulanten und stationären Bereich – mit enger Anbindung an ein Katheterlabor mit 24 Stunden Dienstbereitschaft oder eine CPU.
Bislang sind in Deutschland 37 Brustschmerzambulanzen (Stand: März 2016, Quelle: bsa.dgk.org) erfolgreich von der DGK zertifiziert worden.