Berufspolitik & Honorar

Berufspolitik: Interessen­vertretung an vielen Fronten

Eines der Hauptanliegen des Bundesverbands Niedergelassener Kardiologen ist es, die Interessen seiner Mitglieder auf bundes- und regionalpolitischer Ebene zu vertreten.

Um dieses zu erreichen, werden stetig neue Verbindungen geknüpft und bereits vorhandene intensiviert. Besonders wichtig, um bestimmte Themen voranzutreiben, ist die Zusammenarbeit mit anderen Verbänden wie dem Berufsverband der Deutschen Internisten (BDI), den Facharztinternisten (FAI), oder der Arbeitsgemeinschaft Leitender Kardiologischer Krankenhausärzte e. V. (ALKK).

Gemeinsam mit den FAI und dem BDI kämpft der BNK beispielsweise seit 2013 intensiv darum, dass die fachärztlichen Schwerpunkt-Internisten wieder in die Pauschale für die Fachärztliche Grundversorgung (PFG) eingeschlossen werden. Der auf Basis zweifelhafter Daten entschiedene Ausschluss gefährdet vor allem die wohnortnahe, ambulante Patientenversorgung in den verschiedenen Bundesländern stark. Derzeit werden die Fakten geprüft und wir hoffen auf ein baldiges positives Ergebnis.

In Zusammenhang mit diesem Thema führt der BNK zudem Gespräche mit dem Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung (ZI) zu den ZiPP-Daten (Zentralinstitut-Praxis-Panel), um eine sinnvolle und korrekte Datengrundlage zu schaffen. Zusätzlich engagiert sich der Verband im Bereich der Ambulanten Spezialärztlichen Versorgung (ASV) beispielsweise zum Thema Herzinsuffizienz. Ebenfalls auf der Agenda des BNK: Der einheitliche Bewertungsmaßstab (EBM), der vereinfachte Aufkauf von Arztsitzen, die leichtere Öffnung der Krankenhaus-Ambulanzen sowie der Kampf gegen eine zu einseitige Fixierung auf Hausarztstrukturen.

Honorar­entwicklung

Immer wiederkehrende Diskussionsthemen bei niedergelassenen Kardiologen sind die nicht umgesetzten Honorarpläne und die Umverteilung von Geldern. Der BNK sieht es als seine Aufgabe an, hier zu intervenieren und für eine gleichmäßigere Entlohnung von Ärzten zu kämpfen. Dabei geht es nicht nur um die Unterschiede zwischen Haus- und Fachärzten, sondern auch um regionale Diskrepanzen innerhalb einer Ärztegruppe.

Die folgende Grafik zeigt die nach der beschlossenen strikten Trennung von Hausarzt- und Facharzttopf geltende Honorarverteilung. Sie führte zu einer weiteren Verschärfung der Verteilungsdebatten unter den Fachärzten. Die Krankenkassen nutzten dieses Spannungsfeld geschickt aus, indem sie über Zusatzgelder zur Grundversorgung indirekt eine weitere monetäre Umverteilung erwirkten und damit den Verteilungskampf weiter anheizten.

In der folgenden Grafik ist am Beispiel Baden-Württemberg gut erkennbar, wie stark allein das Regelleistungsvolumen (RLV) schwankt und wie wenig kalkulierbar die Einnahmen dadurch werden. Dies zeigt deutlich die fortwährende Notwendigkeit alternativer und insbesondere besser kalkulierbarer Honorare auf. Zusammen mit dem BDI setzen wir uns deshalb dafür ein, dass der § 73c als sinnvolle und notwendige Alternative zum KV-System erkannt und durchgesetzt wird. Zwar zeigen sich die meisten Kassen diesbezüglich eher verschlossen, aber hieran werden und müssen wir arbeiten.